nötigen

nötigen
Not:
Das gemeingerm. Wort für »Zwang, Bedrängnis« (mhd., ahd. nōt, got. nauÞs, engl. need, schwed. nöd) ist mit der baltoslaw. Sippe von russ. nuda »Zwang, Nötigung«, nudit« »zwingen, nötigen« verwandt. Alle weiteren Anknüpfungen sind unsicher. – Abl.: nötig »‹dringend› erforderlich, benötigt, unentbehrlich« (mhd. nœ̄tic, daneben nōtec, ahd. nōtag), dazu nötigen »jemanden gegen seinen Willen zu etwas veranlassen, zu etwas zwingen« (mhd. nōtigen, ahd. nōtigōn). Zus.: Notbehelf »Hilfe in einer Zwangslage, ungenügender Ersatz« (18. Jh.); Notdurft »notwendiger Bedarf; natürliches Bedürfnis« (mhd. nōtdurft, ahd. notduruft, entsprechend got. naudiÞaúrfts; zum 2. Bestandteil vgl. dürftig; der verhüllende Gebrauch des Wortes findet sich schon in mhd. Zeit, beachte mhd. sīne nōtdurft tuon »sein natürliches Bedürfnis verrichten«), dazu notdürftig »eben hinreichend, behelfsmäßig« (mhd. nōtdürfic »notwendig; bedürftig«); Notlüge »Unwahrheit, um sich aus einer Zwangslage zu befreien« (16. Jh.); Notnagel »Nagel, den man in einer Zwangslage einschlägt; Helfer in einer Zwangslage« (18. Jh.); Notpfennig »Ersparnis für Zeiten des Mangels« (17. Jh.); Notstand »durch unvorhergesehene Umstände bedingte Zwangslage« (17. Jh.); Notwehr »Abwendung eines rechtswidrigen Angriffes« (mhd. nōtwer); notwendig »unbedingt erforderlich, unerlässlich« (Anfang des 16. Jh.s, eigentlich »die Not wendend«, vgl. wenden), dazu Notwendigkeit (16. Jh.); Notzucht »durch Anwendung von Gewalt oder durch Drohung erzwungener Geschlechtsverkehr« (16. Jh.), Rückbildung aus spätmhd. nōtzücht‹i›gen »schänden, vergewaltigen«, nhd. notzüchtigen.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • nötigen — Vsw std. (11. Jh.), mhd. nōtegen, nōtigen, ahd. nōtegōn Stammwort. Entsprechend as. nōdian, afr. nēda, ae. nīdan, anord. neyđa, gt. nauþjan zwingen . Eigentlich machen, daß der andere es für nötig hält . Zu nötig s. Not. gemeingermanisch io …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • nötigen — V. (Aufbaustufe) jmdn. zu einer bestimmten Handlung zwingen Beispiele: Er nötigte sie zu sexuellen Handlungen. Nach dem Tod seines Vaters sah sich sich genötigt, nach Hause zurückzukehren …   Extremes Deutsch

  • nötigen — jemanden zu etwas bringen; vorschreiben; zwingen * * * nö|ti|gen [ nø:tɪgn̩] <tr.; hat: a) jmdn. mit Worten heftig bedrängen, einladen, auffordern, etwas Bestimmtes zu tun: jmdn. zum Bleiben nötigen; sie nötigte uns ins Haus. Syn.: ↑ drängen,… …   Universal-Lexikon

  • nötigen — nö̲·ti·gen; nötigte, hat genötigt; [Vt] 1 jemanden (zu etwas) nötigen jemanden so bitten, etwas zu tun, dass er es kaum ablehnen kann ≈ jemanden zu etwas drängen ↔ jemandem etwas freistellen <jemanden zum Bleiben, Essen nötigen>: Er nötigte …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • nötigen — 1. Daumenschrauben anlegen/ansetzen/anziehen, Druck ausüben, keine andere Wahl lassen, unter Druck setzen, verdammen, Zwang ausüben, zwingen; (ugs.): das Messer an die Kehle setzen, die Pistole auf die Brust setzen. 2. bedrängen, drängen, zu etw …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • nötigen — nö|ti|gen …   Die deutsche Rechtschreibung

  • mit den nötigen Änderungen — mutatis mutandis (lat.) …   Universal-Lexikon

  • naudjan — *naudjan, *nauþjan germ., schwach. Verb: nhd. nötigen, quälen, zwingen; ne. urge (Verb), torment; Rekontruktionsbasis: got., an., ae., afries., as., ahd.; Hinweis: s. *naudi ; …   Germanisches Wörterbuch

  • Bremen-Klasse (1979) — Bremen Klasse Niedersachsen (F 208) im Atlantik Geschichte Typ Fregatte Namensgeber Bremen Einheiten …   Deutsch Wikipedia

  • F122 — Bremen Klasse (F122) Die Niedersachsen im Schiffsverband …   Deutsch Wikipedia

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